Angemeldet als:
filler@godaddy.com
Angemeldet als:
filler@godaddy.com
Die moderne psychodynamische Behandlung beinhaltet zwei in Deutschland anerkannte Richtlinienverfahren: die tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie (TfP) und die analytische Psychotherapie (AP). Beide haben sich aus der klassischen Psychoanalyse nach Sigmund Freud entwickelt.
Im Zentrum steht die gemeinsame therapeutische Arbeit an leidvollen Gefühlen, Gedanken, Verhaltensweisen oder belastenden Lebenserfahrungen. Ziel ist es, diese inneren Konflikte zu verstehen, zu verarbeiten und in das eigene Erleben zu integrieren, sodass Entwicklung möglich wird und sich neue Perspektiven auf das eigene Leben eröffnen.
Theoretische Grundlagen der Psychodynamik
Die psychodynamische Therapie baut auf mehreren ineinandergreifenden theoretischen Säulen auf. Dies sind:
Lester Bernard Luborsky entwickelte eine Methode zur Erforschung und Bearbeitung wiederkehrender Beziehungsmuster: den sogenannten Zentralen Beziehungskonflikt (ZBKT). Dieser soll anhand der Erzählung bedeutsamer Beziehungsepisoden herausgearbeitet werden.
Im Zentrum stehen drei Leitfragen:
- Welches Beziehungsbedürfnis oder welcher Wunsch zeigt sich bei der Patientin / dem Patienten?
- Wie reagiert die andere Person in der beschriebenen Situation?
- Wie reagiert wiederum die Patientin / der Patient auf diese Antwort ?
Literatur: Crits-Christoph, P. & Luborsky, L. Understanding Transference: The Core Conflictual Relationship Theme Method. 2nd Edition. Washington, D.C., APA, 1998.
Die Strukturbezogene Psychotherapie (nach Gerd Rudolf) rückt neben den Symptomen die psychische Struktur des/der PatientIn ins Zentrum des therapeutischen Prozesses. Ausgehend vom Strukturkonzept der Operationalisierten Psychodynamischen Diagnostik (OPD-3) geht diese Psychotherapiemethode davon aus, dass Beeinträchtigungen in Bereichen wie Selbst- und Objektwahrnehmung, Selbst- und Beziehungsregulation, Abwehr, emotionaler Kommunikation und Bindung zur Entstehung und Aufrechterhaltung vieler Symptome und Konflikte beitragen.
In der therapeutischen Beziehung entsteht ein geschützter Rahmen, in dem diese strukturellen Fähigkeiten durch vor allem stützende und haltgebende Interventionen in ihrer aktuellen Ausprägung angesprochen, erprobt und weiterentwickelt werden können. Auf diese Weise soll das Erleben der eigenen Person und anderer Menschen stabiler, differenzierter und besser integrierbar werden – mit dem Ziel, den Alltag emotional besser bewältigen und Beziehungen verlässlicher gestalten zu können.
Die übertragungsfokussierte Psychotherapie (nach John Clarkin und Otto Kernberg) stellt die therapeutische Beziehung ins Zentrum des psychotherapeutischen Prozesses. Sie geht davon aus, dass sich zentrale, meist unbewusste Beziehungsmuster des/der PatientIn in der aktuellen Beziehung zum/zur TherapeutIn widerspiegeln und sich etwa in Wiederholungszwang, Übertragung und Gegenübertragung zeigen.
Durch die gezielte und fokussierte Arbeit an diesen aktualisierten emotionalen Situationen und Beziehungserfahrungen können innere Konflikte, unbewusste Anteile und Ich-Strukturen schrittweise sichtbar, verstehbar und schließlich veränderbar werden. Dies geschieht vor allem mithilfe von Klarifizieren, Konfrontatieren und Deuten.
Der vor allem von Anthony Bateman und Peter Fonagy entwickelte Ansatz richtet sich insbesondere an Menschen mit instabilen Beziehungserfahrungen und Schwierigkeiten in der Emotionsregulation – etwa im Rahmen von Bindungsstörungen, Persönlichkeitsstörungen oder Traumafolgen.
Im Mittelpunkt steht der Aufbau einer sicheren zwischenmenschlichen Beziehung, in der die Patientin bzw. der Patient lernen kann, innere Vorgänge bei sich und anderen besser wahrzunehmen, zu verstehen und zu reflektieren – also zu mentalisieren.
Ziel ist es, einen reflexiven Denk- und Emotionsmodus zu fördern, der es ermöglicht, Affekte besser zu regulieren, Handlungsspielräume zu erweitern und Beziehungsmuster bewusster zu gestalten.
Die von Luise Reddemann entwickelte traumatherapeutische Methode stellt die Imagination als heilsame Kraft in den Mittelpunkt. Ziel ist es, über innere Bilder, Symbolisierungen und imaginative Verfahren einen geschützten inneren Raum zu schaffen, in dem Selbstfürsorge, Stabilisierung und schrittweise Verarbeitung traumatischer Erfahrungen möglich werden.
Die Behandlung folgt einem ressourcenorientierten, achtsamen Vorgehen nach dem Prinzip: Stabilisierung, Konfrontation, Integration und Neubeginn. Sie legt besonderen Wert auf die Stärkung des Selbst und der inneren Sicherheit, bevor eine konfrontative Traumaverarbeitung erfolgt.
Literatur: Reddemann, L. Imagination als heilsame Kraft. Stuttgart: Klett-Cotta, 2016.
Psychologische Praxis für Neuropsychologie und Psychotherapie
Mag.phil. Mag.rer.nat. Kristian Trubelja
Salzburger Leite 1, am Rhön-Klinikum Campus, Haus 5, D-97616 Bad Neustadt / Saale